Was ist so problematisch am Grundwasserstand?

Wenn alle Poren und Hohlräume eines Bodens mit Wasser gefüllt sind, spricht man von Grundwasser. Die (unterirdische) Oberfläche des Grundwassers ist der Grundwasserspiegel - vergleichbar dem Wasserstand in einem See oder Fluss. Dieser hat keine zeitlich festgelegte Tiefe, sondern schwankt rauf und runter und zwar meist wesentlich deutlicher als in Oberflächengewässern. Dabei wird er u.a. durch jahreszeitliche und klimatische Veränderungen, durch bodenspezifische Eigenschaften, aber auch durch menschliche Eingriffe (z.B. Wasserhaltungen, Grundwassergewinnung in Wasserwerken) beeinflusst.

Ein hoher Grundwasserstand erniedrigt die Tragfähigkeit des Bodens und macht  zusätzliche Maßnahmen für die Trockenhaltung eines eventuell geplanten Kellers erforderlich. Der hierbei zugrundezulegende Grundwasserstand liegt meistens wesentlich höher als der bei einer Baugrunduntersuchung festgestellte.

Die Beeinflussung der Tragfähigkeit ist darauf zurückzuführen, dass der unterhalb des Grundwasserstandes befindliche Boden unter Auftrieb steht. Der Widerstand, den ein Boden einer Verformung entgegensetzt, ist von seinem Gewicht abhängig. Da das Gewicht unter Auftrieb wesentlich geringer ist, ist also auch der Widerstand gegen Verformungen geringer.

Als Maßnahmen für die Trockenhaltung eines Kellers sind vereinfachend dargestellt drei Vorgehensweisen möglich:

1.) Bei unproblematischen, gut wasserleitfähigen Böden und tiefem Grundwasserstand sind nur geringe Vorkehrungen erforderlich.

2.) Dem entgegengesetzt kann bei hohem Grundwasserstand die Trockenhaltung nur über eine Kellerabdichtung gewährleistet werden, dies ist eine sehr aufwendige Abdichtung des Kellers gegen drückendes Wasser.

3.) In vielen Fällen reicht für die Trockenhaltung die Einrichtung einer Drainage, welche  anfallendes Wasser ableitet.

Um in der Planungsphase eines Bauvorhabens das erforderliche Vorgehen bei der Trockenhaltung festzulegen, müssen Grundwasserstand und Bodenverhältnisse für den  Bauplatz bekannt sein. Sind sie es nicht, sollten diese Daten im Rahmen einer Baugrunduntersuchung festgestellt werden.

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