Welche erdgeschichtliche Entwicklung formte die Landschaften Berlins und Brandenburgs?

Der Schweizer Geologe  Louis Agassiz  machte die Beobachtung, dass im Eis von Gletschern mitgeführte Steine Ritzen und Kerben auf den vom Gletscher überfahrenen Gesteinen verursachen. Diese Beobachtung bewirkte schließlich, daß sich seit der ersten Häflte des 19.Jahrhunderts eine Theorie etablierte, die besagt, dass es eine Eiszeit gegeben haben muß, in der Gletscher wesentlich weiter verbreitet waren als heute.

Als der schwedische Geologe Torell in Rüdersdorf soche Gletscherschrammen wiederentdeckte wurde deutlich, daß es während dieser Eiszeit auch in Brandenburg Gletscher gegeben haben muß. Dies erklärte auch die vielen Findlingsblöcke, die mehr oder weniger zusammenhanglos in der brandenburgischen Landschaft gefunden wurden.

Heute weiß man, dass es im Verlauf der letzten Million Jahre mehrere Eiszeiten gegeben hat. Drei dieser Eiszeiten bewirkten so starke Klimaveränderungen, dass Brandenburg mindestens teilweise unter Gletschern gelegen hat. Diese drei Eiszeiten werden als Elster-, Saale- und Weichselvereisung bezeichnet. Die letzte dieser Vereisungen prägte im wesentlichen die Grundzüge der heutigen Landschaft Brandenburgs.

Die Gletscher waren während der mehrere 10000 Jahre andauernden Weichselvereisung nicht andauernd gleichgroß. Man kann seit dem letzen Höhepunkt der Vereisung vor etwa 20000 Jahren mehrere Stadien unterscheiden, in denen der Glescher auf seinem Rückzug “eine Pause” einlegte. So bildeten sich mehrfach glaziale Serien, die in Brandenburg beispielhaft ausgeprägt sind.

Dabei handelt es sich um die landschaftlichen Hinterlassenschaften der Gletscher: kuppige Grundmoränenflächen, die unter dem Gletscher entstanden; steilere, in Ketten angeordnete Endmoränengürtel, die an der Glescherstirn aufgeschütten wurden; Sander, die durch Sand- und Kiesablagerungen aus dem Schmelzwasser der Gletscher gebildet wurden und schließlich breite Urstromtäler, in denen das Schmelzwasser abfloß.

So kann man Brandenburgs Landschaft in Platten aus Grund- und Endmoränen sowie Sandern und in breite Urstromtalungen gliedern.

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